Über mich

Ich bin Sonja Bothe, bin Ende 30 und hatte eigentlich nicht vor mit Tieren zu arbeiten. Ich komme aus der Humanmedizin und habe meinen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen abgelegt. Knapp 20 Jahre arbeitete ich im Gesundheitswesen.

So wie kam die Frau Bothe nun auf den Hund?!

Alle Hunde die ich in meinem Leben bzw. intensiv in den letzten 20 Jahren begleiten durfte, sind mir sozusagen in den Schoß gefallen. Keiner davon war „erwählt“ und gewiss keiner davon besonders „einfach“. Es waren Hunde, die keiner wollte, weil „zu alt“, „Qualzucht mit gesundheitlich fragwürdigem Zustand“, „verhaltensoriginell“ etc.
Tja… da waren sie nun und ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe Bücher gelesen (damals war das Internet noch nicht für jeden erschwinglich oder durchschaubar) und habe mit Tierärzten und Hundetrainern gearbeitet.

Nun aber zum Punkt.
2014 zogen mein Mann und ich in ein Eigenheim um. Wir haben jetzt Platz, einen riesen Garten, keine Kinder, aber Zeit und Liebe zu geben.
Also entschieden wir uns wieder für einen Hund. Natürlich wieder für einen aus dem Tierschutz.

Wir stießen auf einen Verein und zu einem Menschen, der sein ganzes Leben den Hunden gewidmet hat, die keine weitere Chance bekommen sollten, weil sie verhaltensauffällig waren. Hier war an Verhaltensproblemen wirklich alles vertreten.

Dieser spezielle Mensch und dessen Familie zeigten mir aber auch die Grenzen des Tierschutzes auf. Ich erfuhr, was der Mensch an Tieren anrichten kann und wie man diese negativen Erfahrungen mit viel Geduld, Zeit und Verständnis wieder gut in die Bahnen lenken kann.
Hier ging ich quasi in die „Lehre“. Durch mein bereits vorhandenes Wissen und meine intuitiv richtigen Verhaltens- und Herangehensweisen konnte ich sehr schnell Zugang zu diesen Tieren finden.
Sehr rasch kamen noch andere Hundehalter mit Ihren Hunden aus dem Verein mit ihren Problemen zu uns und haben sich beraten lassen.
Kurzum….wir haben viel bewegt und konnten einigen Hunden doch noch ein Zuhause ermöglichen.

Warum ich Hundepsychologin werden wollte, ist schnell erklärt:
  1. Ich wollte meinem Wissen und meiner Erfahrung fundierte Kenntnisse hinzufügen und
  2. weil mein „Opa“ ein großartiger Veterinär war mit einem faszinierenden Verständnis für die Psyche der Tiere. Er erkannte in mir „das gewisse Etwas“ und förderte mich in diese Richtung gehend. Leider konnte er nicht mehr miterleben, dass ich mein Studium wirklich durchgezogen habe.
  3. Eines Tages kam der Anruf vom Verein, dass leider ein Hund äußerst Verhaltensgestört war und so nicht mehr vermittelt werden kann...
    Seither lebt er bei meinem Mann und mir.
    Er ist nicht der Hund den wir uns vorgestellt hatten, aber immerhin ein Hund.
    Trotz jahrelanger Erfahrung und Wissen um die gängigen Verhaltensauffälligkeiten von Tierschutzhunden, war dieser Hund mir ein Rätsel. Wir hatten 2 Hundetrainer, die uns auch nicht helfen konnten. Sein Problem lag auf einer psychischen Ebene und das kann nicht trainiert werden. Durch mein Studium habe ich die Schattenseiten einer falschen oder fehlenden Prägung und Sozialisierung kennengelernt und wir haben erfahren: Unser Zigeuner hat ein „Deprivationssyndrom“ und leidet unter Angst-Aggression. (Rubrik: „Schlaumeier“).
    Ich kann nur sagen: Nach Jahren harter Arbeit, intensivem Training mit Desensibilisierung und Gegenkonditionierung haben wir mittlerweile einen Hund, der sich von uns überall anfassen lässt, mit dem man spielen kann, der sich einfach zu 90% normal benimmt! Diese letzten 10% sind und bleiben irreversibel, aber wir können alle gut damit leben. Darum habe ich ihn und seinen Therapieweg auch zum Thema meiner Abschlussarbeit gemacht.
„Wie entsteht Angst-Aggression, und wie kann sie therapiert werden?“

Mein Fazit:

Die Hunde haben mich gelehrt, dass es nichts bringt sich als Mensch/ Person zu verstellen. Man wird als Mensch vom Hund immer durchschaut und von denen mit Angst oder sogar Angst-Aggression am allermeisten! Mit dieser Tatsache eckt man beim Menschen natürlich öfter mal an, aber ich finde dass eine ehrliche Erkenntnis grundlegend notwendig ist, um erfolgreich eine Hundetherapie durchzuführen.
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